ÖSHS - Musherlehrgang
(Trainingslager Weng 2003/04)

 

Dass nicht nur "alte Hasen" das Stakeout des ÖSHS-Trainingslagers in Weng "bevölkerten", bewiesen zahlreiche Newcomer, die anläßlich des vom ÖSHS ausgeschriebenen Musherlehrganges  ihre ersten Geh- (bzw. Fahr-) versuche mit dem Schlitten unter fachkundiger Anleitung wagten. Wie wichtig diese ersten Anweisungen den angehenden Rookies waren, zeigte allein schon die rege Teilnahme am "Unterricht".

Bereits beim Treffen vor dem Unterricht wurde Michael "belagert", konnte jedoch dank seines umfangreichen Wissens und seiner langjährigen Praxis die ersten Hürden (Fragen) problemlos meistern - verständlich, dass jeder der angehenden Musher mehr als nur einen guten Tip in den Unterricht mitnahm. Auch ein eventuell notwendiger Ausrüstungscheck wurde vorgenommen ...



Vor der ersten, sehnsüchtig erwarteten Ausfahrt mit dem Schlitten galt es noch, Theorie zu pauken - MP legte  (nicht umsonst) großen Wert darauf, seinen Schützlingen umfangreiche Belehrungen mit auf den Trail zu geben - so wurden den ganzen Vormittag Verhaltensweisen und Szenarien besprochen und diskutiert - da dies alles jedoch in lockerer Atmosphäre geschah, verging die Zeit nur zu rasch und die Teilnehmer brannten geradezu darauf, mit ihren Hunden durch die Landschaft zu brausen (später sollte sich herausstellen, dass aus dem "Brausen" auch ein etwas gemütlicheres "Traben" werden kann - nicht nur Musher, auch Hunde müssen wohl ein bißchen lernen) ...

Endlich war es soweit! Der ersten Ausfahrt stand nichts mehr im Wege (außer einem Schlitten, 1 oder 2 Hunden, dem großen Herzflattern etc.) - aber, Spaß beiseite, so schlimm war es auch wieder nicht! Unter MP´s Anleitung wurde ein Teilnehmer nach dem anderen auf den Trail geschickt, - das in der Theorie vermittelte Wissen sollte nun umgesetzt werden.
Ich schreibe bewußt "sollte", denn natürlich gelang dies beim ersten "Ausritt" nicht immer - das Sprichwort "Es ist noch kein Musher vom Himmel gefallen, aber sehr wohl vom Schlitten!" bewahrheitete sich zwar Gott-sei-Dank nicht wirklich, aber der eine oder andere Teilnehmer hatte schon so kleinere Probleme (allerdings keines, das nicht mit Bravour - und einem kleinen bißchen Verzweiflung - selbst gemeistert wurde) ....




Auch die große Angst der Teilnehmer vor den "Überholmanövern" kam nicht wirklich an die Oberfläche. Die gleiche Geschwindigkeit (oder sagen wir besser das gleiche Tempo) bewahrten vor der Fragen aller Fragen: Wie komme ich an einem Gespann vorbei bzw. wie kommt ein Gespann an mir vorbei?

Alles in allem: Eine gelungene Ausfahrt für die Teilnehmer des Lehrganges - auch wenn den meisten von ihnen nun deutlich bewußt geworden war: Musher sein heißt, Verantwortung für sich und die Hunde in jeder Situation zu übernehmen, - eine Verantwortung allerdings, die sie gerne übernahmen!

Ohne Emotionen betrachtet, klingt die Belohnung dafür für Außenstehende nicht gerade vielversprechend: Ein bißchen kalter Fahrtwind um die Nase; - mehr oder weniger Anstrengung, sich am Schlitten zu halten; - und, und, und ..


Und doch: Die glänzenden Augen der Kursteilnehmer und ihre strahlenden Gesichter zeigten uns etwas ganz anderes: Auf dieser Fahrt war etwas mit ihnen geschehen - aus ganz normalen Menschen wie du und ich waren Menschen geworden, die "es" erlebt hatten, das Gefühl mit ihren Hunden durch die schneebedeckte Winterlandschaft zu fahren, - noch mehr mit den eigenen Hunden zusammenzuwachsen; - Menschen, die etwas erlebt hatten, das nicht nur einmalig ist, sondern auch ein ganz klein wenig stolz macht: Nun waren sie Musher - zwar noch ganz, ganz kleine Musher, vor denen noch ein langer Weg liegt - aber der Anfang war gemacht!


Hallo MP und ihr Leute vom ÖSHS! Ich soll euch noch was ausrichten von der Teilnehmern des Musherkurses: Danke für die Idee zu diesem Lehrgang - wenn ihr auch selbst schuld seid an den Folgen: Denkt daran - der Kursteilnehmer von heute ist ein würdiger Gegner im Rennen von morgen .... ;-)